HIFI-LEXIKON
STEREO
CD
Technische Begriffe kurz erklärt
Ausgangsleistung: Dauerhaft abrufbare Maxi-
malleistung am Verstärkerausgang bei einer
Frequenz von 1
Kilohertz und einem Klirrfak-
tor von 1 %. STEREO misst die Ausgangsleis-
tung an Lastwiderständen von 4 und 8 Ohm
(das entspricht den gängigen Lautsprecher-
Nennimpedanzen).
Bi-Amping. Darunter versteht man die Arbeit-
steilung mehrerer Verstärker, meist Endver-
stärker vom selben Hersteller, von denen jeder
einen Frequenzbereich für beide Kanäle (hori-
zontales Bi-Amping) oder einen kompletten
Lautsprecherkanal (vertikales Bi-Amping)
übernimmt. Diese Art des Betriebs bringt
klangliche Vorteile, kostet aber aufgrund des
höheren Gerätebedarfs natürlich auch mehr
als der normale Anlagenaufbau mit einem ein-
zelnen Verstärker.
lii-Wiring: Bei einer doppelten Verkabelung
/wuschen Verstärker und Lautsprecher ver-
sucht man - nicht ganz so konsequent wie
beim Bi-Amping - tieffrequente und hochfre-
quente Signale aufzuteilen. Das kann in vielen
Fällen - abhängig vom verwendeten Lautspre-
cher - hörbare Vorteile bringen.
Cinch (unsymmetrisch): Auch RCA genann-
ter, weit verbreiteter zweipoliger Stecker-
/Buchsentyp für den unsymmetrischen An-
schluss von Audio-Komponenten. Der (heiße)
Signalkontakt läuft innen, der Massekontakt
als Kragen außen.
Digitalausgang: Anschluss, an dem das Musik-
signal als digitaler Datenstrom aniiegt und
noch in ein Analogsignal umgewandelt wer-
den muss. An CD-Spielern findet sich bei-
spielsweise eine koaxiale Cinchbuchse oder
aber ein Lichtleiteranschluss (Toslink) für die
Verbindung mit einem externen D/A-Wandler
oder digitalen Recorder.
t requenzgang: Der Frequenzgang oder Amp-
litudenverlauf gibt Auskunft darüber, w'ie
stark der Signalpegel über die Frequenz vom
Ideal einer angestrebten, exakt geraden hori-
zontalen Linie abweicht. Bei Verstärkern ist
dieser Frequenzgang im Hörbereich meist
tatsächlich extrem linear, während er im Zu-
sammenhang mit mechanischen Prozessen
(Lautsprecher, Tonabnehmer) stets unver-
meidlichen Schwankungen ausgesetzt ist.
Aber auch hier werden geringstmögliche Ab-
weichungen angestrebt und oft auch verblüf-
fend gut erreicht.
Impedanz: In der Physik gilt ein elektrischer
Widerstand lediglich für Gleichstrom (DC), im
Wechselstromkreis haben wir es dagegen mit
frequenzabhängigen Widerständen, den Impe-
danzen, zu tun, die neben der ohmschen, bei ei-
ner Frequenz von 0 Hertz (Gleichstrom) gel-
tenden Komponente auch kapazitive und in-
duktive Komponenten beinhaltet. Sie kann et-
wa beim Lautsprecher zwischen 20 Hertz, und
20 Kilohertz extrem schwanken. Sehr niedrige
Impedanzen unter 2-3 Ohm, insbesondere im
Bassbereich, belasten einen Verstärker stark.
Impulsleistung: Bei einer Frequenz von 1
Kilo-
hertz an 4 Ohm kurzzeitig (für Impulsspitzen)
abrufbare, von STEREO gemessene Spitzen-
leistung eines Verstärkers.
Kanaltrennung: Im Stereobetrieb gemessene
Separation der beiden Kanäle. Je höher dieser
in Dezibeln gemessene Verhältniswert, desto
geringer die Beeinflussung des einen Kanals
durch den anderen (Übersprechen). Die Ka-
naltrennung ist bei CD-Playern
in
der
Größenordnung von 90 dB sehr hoch, bei Ton-
abnehmern und UKW-Tunern dagegen oft ge-
ringer. Die Kanaltrennung kann für eine ge-
lungene Stereo-Illusion, also die räumliche
Wiedergabe, bedeutsam sein.
Klirrfaktor: Jeder Ton, etwa eines Instruments,
erzeugt gleichzeitig charakteristische, harmo-
nische Oberwellen der mehrfachen Ausgangs-
frequenz, bei einem 50-Hertz-Signal also z.B.
100, 150,200 und 250 Hertz. Das nennt man
Klirr 2., 3., 4. und 5. Ordnung. Dieser natürli-
che Klirr, also die unvermeidliche Klangfarbe,
soll in aller Regel nicht dadurch verfälscht wer-
den, dass ein Wiedergabegerät selbst noch har-
monische Verzerrungen hinzufügt. Deshalb
sollte der Klirrfaktor eines 1
JiFi-Gerätes zum
einen insgesamt nicht zu hoch sein, zum ande-
ren außerdem spektral gefällig abfallen. Insbe-
sondere die ungeradzahligen Klirrordnungen
(3. und 5.) verfälschen den Klang stärker und
aggressiver, während geradzahliger Klirr - et-
wa bei Röhrenverstärkern - sogar angenehm
wirken kann. Das ist ganz logisch, denn wenn
man z.B. den Kammerton A von etwa 440
Hertz am Klavier gemeinsam mit seinem K2-
Wert 880 Hertz anschlagen würde, lägen die
beiden Töne exakt eine Oktav/Tonleiter aus-
einander (beides wäre ein A), was gefällig
klingt, während 440 x 3. also 1320 Hertz, dazu
lange nicht so harmonisch tönt.
Phono: Verfügt ein Verstärker/Receiver über
einen so markierten Eingang, so lässt er in aller
Regel auch den Direktanschluss eines Platten-
spielers zu. Je nachdem, welchen Verstär-
kungsfaktor er erfordert, muss man aber noch
zwischen MM (Moving Magnet)- und MC
(Moving Coil)-Tonahnehmern unterscheiden.
Die meisten Phono Eingänge sind für den
stärkeren Pegel von MM-Tonabnehmern aus-
gelegt, MC-Systeme benötigen dann eine zu-
sätzliche Vorverstärkung von rund 20 dB.
Pre Out: Vorverstärkerausgänge an einem
Vollverstärker oder Receiver ermöglichen den
einfachen Anschluss eines Aktiv-Subwoofers
oder erleichtern die Zusammenarbeit mit ei-
ner zusätzlichen Endstufe (Bi-Amping).
Rauschabstand: Dieses Maß gibt Aufschluss
über den Abstand zwischen dem Nutzsigna)
und dem störenden Rauschen, es sollte also
möglichst groß sein, dann ist das Rauschen ge-
ring. Ein Verstärker mit einem Rauschabstand
von 100 dB rauscht praktisch nicht, einer mit
60 dB dagegen vernehmlich.
Sprungantwort: STEREO misst die Sprungant-
wort von Lautsprechern, um das Zusammen-
spiel der einzelnen Chassis auf der Zeitebene
zu untersuchen. Sprechen etwa Tieftöner und
Hochtöner völlig synchron auf ein breitbandi-
ges Impulssignal an, so ist das Timing des
Lautsprechers perfekt. In der Praxis wird aber
eher eine Annäherung an dieses Ideal ange-
strebt und mitunter, aber selten, erreicht.
Tapeausgang: Verstärkerausgang zum An-
schluss analoger Aufnahmegeräte.
Trennschärfe: Selektivität eines Empfängers,
etwa eines UKW-Radios, die besagt, wie stark
ein anderer als der empfangene (Nutz-)Sender
im Abstand von 200 oder 300 Kilohertz (beim
UKW-Beispie!) unterdrückt wird. Je höher
dieser Wert, desto ungestörter der Empfang.
Die besten Tuner haben eine hohe Empfind-
lichkeit, hohe Trennschärfe, hohe Kanaltren-
nung und niedrige Rausch- und Klirrwerte.
Wirkungsgrad: Maß für die Effizienz eines
Lautsprechers. Ein wirkungsgradstarker Laut-
sprecher (z.B. ein Exponentialhorn) wird be-
reits mit einem Watt Verstärkerleistung be-
trächtliche Schalldrücke von annähernd 100
dB und damit entsprechende Lautstärken er-
reichen, während ein ineffizienter, meist klei-
ner und stark bedampfter Lautsprecher - wenn
überhaupt - solche Pegel erst bei Leistungen
von mehreren Hundert Watt erzielt. Doppelte
Verstärkerleistung bedeutet übrigens 3 Dezibel
mehr Schalldruck. Effiziente Lautsprecher er-
sparen also - bei gleichem Pegel - die Investiti-
on in hohe Verstärkerleistung.
XLR (symmetrisch): Dreipoliger, symmetri-
scher Anschluss, der neben High End-Anwen-
dungen auch in der Studio- und Bühnentech-
nik gebräuchlich ist und bei entsprechend auf-
wändiger Geräteschaltung und insbesondere
längeren Kabelwegen und/oder stärkeren po-
tenziellen Störungen von außen auch klangli-
che Vorteile bringen kann.
HiFi-JAHRBUCH 2012 STEREO 169